Schlehe

In alten Zeiten trugen Schlehen im obstarmen Winter zur Vitaminversorgung bei – heute kennt sie kaum noch jemand. Doch diese Wildfrüchte haben es in sich. Auf den ersten Blick erinnern Schlehen, die etwa 10-15 mm großen, blauen Steinfrüchte des Schwarzdorns, ein bisschen an Pflaumen. Tatsächlich sind sie auch entfernt mit ihnen verwandt und heißen in einigen Gegenden auch Schlehenpflaumen. Bekannter sind Schlehen allerdings unter den Namen Schlehdorn oder Dornschlehen, die einen guten Hinweis darauf geben, dass man beim Pflücken besser Handschuhe trägt: Die Zweige der Sträucher, an denen Schlehen wachsen, haben sehr spitze lange Dornen. Ihr grünliches Fruchtfleisch schmeckt sehr herb und sauer. Roh genießbar sind Schlehen erst nach den ersten Nachtfrösten: Dann wandelt sich die Stärke in den Steinfrüchten in Zucker um, sodass sie weich und süß werden. Schlehen werden zusammen mit anderen Früchten für Saft und Marmeladen verwendet. Die größte Bedeutung haben sie allerdings bei der Herstellung von Schlehenlikör, Schlehengeist und anderen alkoholischen Spezialitäten. Sie wachsen wild in ganz Zentraleuropa über Vorderasien bis nach Sibirien, aber auch Nordafrika. Ihre beste Zeit beginnt im Oktober und geht bis Ende November. Frische Schlehen eignen sich sehr gut für Gelees und Marmeladen. Wer es gern weniger süß mag, kann dafür auch Schlehen nehmen, die noch keinen Frost abbekommen haben und sie evtl. mit anderen, etwas süßeren Früchten kombinieren. Aus Schlehen können Sie außerdem ein Kompott kochen oder Saft machen. Durch Frost süß gewordene Schlehen passen perfekt in Obstsalate oder auch in Soßen zu Wild. Dazu passt auch unser aktuelles Rezept.