Underberg

 

Der Magenbitter wird aus einer geheim gehaltenen Rezeptur mit verschiedenen Kräutern aus 43 Ländern hergestellt und enthält 44 % Alkohol. Die Produktion musste 1939 aus Mangel an Rohstoffen eingestellt werden und wurde erst im September 1949 wieder aufgenommen. Das Herstellungsverfahren nennt sich „semper idem“ (lateinisch: „immer das Gleiche“). Es soll sicherstellen, dass die Wirkstoffe und Vitamine schonend aus den Kräutern gezogen werden.

Um den Absatzschwierigkeiten für das relativ teure Getränk entgegenzutreten, wurde 1949 von Emil Underberg I. die noch heute bekannte 20-ml-Portionsflasche entworfen. Um Plagiate zu vermeiden, sind dabei auf alle Bestandteile wie Flaschenform, Verpackung der Flasche, Farbe, Etikett und natürlich die Firma des Produktes gewerbliche Schutzrechte angemeldet. In den Jahren seit dieser Entwicklung wurden vom Unternehmen über 1.200 Gerichtsprozesse gegen Hersteller von Plagiaten geführt.

Von den 1970er bis in die späten 1990er Jahre hinein warb das Unternehmen für den Hausmarke-Kräuterbitter mit der Melodie des Colonel Bogey March und dem Text „Komm doch mit auf den Underberg!“, der manchmal saisonal abgewandelt wurde („Wenn Du die Weihnachtsgans genießt […]“). Interessanterweise wurde in dem Werbetext ein negatives Produktmerkmal erwähnt: „[…] Der schmeckt zwar ganz schön bitter […]“.
Das Unternehmen wurde am 17. Juni 1846 von Hubert Underberg I. und seiner Frau am Tag ihrer Hochzeit in Rheinberg gegründet und befindet sich noch heute in Familienbesitz. Das bekannteste Produkt von Underberg ist der gleichnamige Magenbitter, dessen Marke am 8. Juli 1896 in das deutsche Markenregister eingetragen wurde. Mit dem Magenbitter war Underberg bereits seit den 1860er Jahren in Österreich-Ungarn präsent. 1912 wurde Underberg zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.

Das Unternehmen wird heute in vierter und fünfter Generation von Emil Underberg, Christiane Underberg und Hubertine Underberg-Ruder geleitet. Das Familienunternehmen ist in über 30 Einzelgesellschaften aufgegliedert. Über 1.000 Mitarbeiter erwirtschafteten 2003 einen Umsatz von 500 Millionen Euro.
Quelle: Wikipedia