Japan, Land des Sushis

Wer an Whisky denkt, hat sicherlich eher die schottischen Highlands oder die raue irische See als Sushi im Kopf. Doch die Japaner sind nicht nur die Weltmeister im Trinken von Whisky (der pro Kopf-Verbrauch liegt höher als bei den Briten und Amerikanern), sondern entpuppen sich immer mehr auch als Meister der Destillation des hochprozentigen Getränks. Denn wie beim Autobau sind die die Japaner auch bei der Whiskydestillation sehr lernfähig und zeigen ihren Lehrmeistern gerne einmal die nicht allzu lange Nase. So wurde im Jahr 2008 ein Whisky aus dem Land der aufgehenden zum besten Single Malt Whisky der Welt auserkoren – was für eine Schmach für die Schotten. Vom „Whisky Magazin“ – der Bibel für alle Whiskyliebhaber – wurde dem 20 Jahre alten Nikka Yoichi dieser Titel verliehen.

Nikka ist neben Suntory eine der beiden großen Brennereien Japans. Der Gründer von Nikka, Masataka Taketsuru, wurde einst als Student in Glasgow in die hohe Kunst des Whisky-Destillerie eingewiesen. Er war es auch, der den Whisky 1924 nach Japan brachte. Nikka Single Malt Whisky Yoichi ist angenehm weich und cremig, manchmal aber auch malzig und rauchig. Nur das Torfige von schottischem Whisky geht den Japanern ab. Das entspricht der Vorliebe der Einheimischen, die den Whisky gerne mit Wasser und Eis zum Essen trinken. Aber auch im Rest der Welt findet der japanische Whisky zunehmend seine Liebhaber. So verwundert es nicht, dass für eine Flasche eines 50 Jahre alten Whiskys der Brennerei Suntory Preise von bis zu 7.000 Euro bezahlt werden.