Dinner for one

The same procedure as every year

Der 90. Geburtstag oder Dinner for One ist eine Fernsehproduktion des NDR aus dem Jahr 1963. Es handelt sich um einen 18-minütigen Sketch des englischen Komikers Freddie Frinton mit seiner Partnerin May Warden. Regie führte Heinz Dunkhase, wenngleich Frinton der eigentliche Schöpfer der Inszenierung und der Geschichte ist. Die erste Ausstrahlung erfolgte am 8. Juli 1963 in der ARD-Live-Sendung „Guten Abend Peter Frankenfeld“. 
Zu Anfang führt Heinz Piper in die Geschichte ein: Miss Sophie (May Warden) feiert ihren 90. Geburtstag. Wie in jedem Jahr lädt sie dazu ihre vier engsten Freunde ein: Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom. Diese sind alle bereits verstorben, weshalb Butler James (Freddie Frinton) ihre Rollen übernehmen muss.

James muss nun nicht nur seiner Arbeitgeberin das Essen – indische Hühner-Suppe (Mulligatawny soup), Schellfisch aus der Nordsee (North Sea haddock), Hühnchen (chicken) und Obst (fruit) – servieren, sondern auch den vier imaginären Herren die jeweils von Miss Sophie ausgewählten Getränke (Sherry, Weißwein, Champagner und Portwein) einschenken, in ihre Rollen schlüpfen, auf die Gastgeberin jeweils einen Trinkspruch ausbringen, wobei er die Sprechweise des jeweiligen Gastes nachahmt, und den Drink leeren. Dadurch wird er immer betrunkener und verliert seine würdevolle Haltung – sowohl in der Mimik als auch den Bewegungen. Schließlich zeigt er unzählige Varianten des Einschenkens und trinkt versehentlich aus der Blumenvase statt aus dem Becher, was er mit einem deutlichen Verziehen des Gesichts und der Bemerkung "I'll kill that cat!" quittiert (sinngmäß: „Wie [eine] tote Katze“ oder „Ist ja eklig!“)

Im Stück gibt es mehrere Running Gags:

James stolpert insgesamt elf Mal über den Kopf eines ausgelegten Tigerfells; als zusätzliche Pointen läuft er einmal zu seinem eigenen Erstaunen daran vorbei, stolpert dann aber auf dem Rückweg, einmal schreitet er grazil darüber hinweg und einmal springt er, schon deutlich angetrunken, im Schlusssprung hinüber.
Sir Toby möchte von jedem Getränk nachträglich etwas mehr eingeschenkt haben, wobei James der Aufforderung zunächst höflich und dann zunehmend sarkastisch nachkommt.
Miss Sophie erwartet, dass James in der Rolle des Admiral von Schneider mit dem Ausruf „Skål!“ die Hacken zusammenschlägt. Weil er sich dabei den Fußknöchel schmerzhaft anschlägt, fragt er jedes Mal nach, ob er das wirklich muss (James: Auf Ihr ... Muss ich es dies Jahr sagen, Miss Sophie?, Miss Sophie: Nur mir zuliebe, James, James: Nur Ihnen zuliebe. Sehr wohl, ja, ja ...Skoll!). Dieser Gag wird als Zusatzpointe durchbrochen, als die Füße des schon angetrunkenen James einander verfehlen, was ihn straucheln lässt.
Vor jedem Gang und zunehmend lallend fragt Butler James: „The same procedure as last year, Miss Sophie?“, mit Betonung auf „last“. Diese erwidert regelmäßig: „The same procedure as every year, James“, wobei die Betonung meist auf „every“ liegt (Deutsch: „Der gleiche Ablauf wie im vergangenen Jahr, Miss Sophie?“ – „Der gleiche Ablauf wie in jedem Jahr, James“ mit Betonung auf „jedem“). Dieser Dialog kommt insgesamt fünfmal vor und hat sich durch fortwährende Wiederholung zu Silvester über vier Jahrzehnte zu selbstironisierender Tradition bis hin zur Selbstbezüglichkeit konkretisiert.
Schließlich beendet Miss Sophie den Abend mit einem Augenaufschlag und einem einladenden „I think I'll retire“ („Ich denke, ich werde mich zurückziehen“), was James nach dem obligatorischen „The same procedure as last year? – The same procedure as every year“ mit einem Augenzwinkern und einem nonchalanten „Well, I'll do my very best“ („Gut, ich werde mein Bestes geben“) quittiert, um sich dann mit ihr in die oberen Räumlichkeiten zurückzuziehen.